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Dec 10, 2022·edited Dec 10, 2022

Ich bin mit der Verächtlichmachung eines monistischen Wahrheitsbegriffs gar nicht einverstanden, zuletzt hat das mir gegenüber Moritz Schwarz, Junge Freiheit, oder im DLF der Querdenker Rene Schlott machen wollen. Die Wahrheit der Erfahrung gegen die faktische auszuspielen finde auch ziemlich gefährlich, vorsichtig gesagt.

Aber was will man bei der Wahl der Beispiele noch ausrichten, wokies hier, Transsexuelle da, die Fronten sind so oft abgelaufen worden, dass sich Gräben gebildet haben. Wäre man an den Phänomenen interessiert, würde man seine Beispiele so anlegen, dass sich keine bubble bildet und stattdessen jede mit dem eigentlichen Problem auseinandersetzen muss. Ich frage ja gern, war George Floyd nun ein Opfer von Rassismus - ja klar - oder von Sexismus - ja klar, oder kann sich jemand vorstellen, dass eine Frau Floyd von drei Polizistinnen jedweder Hautfarbe oder Lidform auf diese Weise vor passiven Zuschauern ermordet worden wäre? Was is daran Rassismus, dass 9 von 10 Morden an Schwarzen von Schwarzen begangen werden? Was daran Sexismus, wenn 9 von 10 Morden an Männern von Männern?

Darf man das eine nie sagen und das andere täglich zehn Mal? Ist, wer das eine sagt, böse, und wer das andere sagt, gut? Die wahren (!) Probleme sind gar nicht so leicht zu lösen, jedenfalls nicht über Mitgliedschaften in Fanclubs, und Nietzsches altes Bonmot, dass gerecht und gerächt zwei Dinge sind, sieht ziemlich jung aus. Ich schlage vor, vom hässlichen Entlein Cancel Culture wieder zur guten alten Schweigespirale zurückzukehren.

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